
Was ist neu?
Der Kapitän. Nach Jahren, in denen Jonas Hector den 1. FC Köln unaufgeregt und zielsicher durch den Fußballzirkus geführt hat, übernimmt jetzt Florian Kainz das Amt. Der Österreicher ist unumstrittener Stammspieler unter Steffen Baumgart und hat eine starke Saison hinter sich: Nun muss er zeigen, dass er auch Verantwortung übernehmen kann. Und auch die nötige Lockerheit mitbringt, um in einer lebensfrohen Stadt wie Köln zum Gesicht des Vereins zu werden. So oder so kommen die Dad-Joke-Aficionados unter den Kölner Fans in Gesprächen über ihren Lieblingsklub schon jetzt voll auf ihre Kosten: „Holst du dir dieses Jahr ein Trikot?“ „Hm, ich glaube, ich hole mir Kainz!“
Was macht Hoffnung?
Die beste Nachricht der Sommerpause erreichte den 1. FC Köln, noch bevor die Sommerpause überhaupt angefangen hatte: Ende Mai setzte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) die eigentlich von der FIFA gegen den Verein verhängte Transfersperre vorerst aus, so dass die Kölner im Sommer doch shoppen gehen durften. Wobei die Kreditkarte dann gar nicht so sehr zum Glühen gebracht wurde, lediglich für den ohnehin schon ein Jahr ausgeliehenen Julian Chabot zahlte der Effzeh eine Ablöse – alle anderen Neuzugänge kamen (Gehalt und Handgelder mal ausgeklammert) für umme. Von den Neuen ist vor allem Luca Waldschmidt ein Hoffnungsträger, der mittlerweile 27-Jährige wird nicht mehr allzu viele Chancen bekommen, seine Bundesliga-Karriere noch mal anzukurbeln. In eine ähnliche Kategorie fällt Davie Selke, der unter Steffen Baumgart zum ersten Mal seit Jahren das volle Vertrauen eines Trainers spürt und in den ersten sechs Monaten in Köln bereits angedeutet hat, dass es zwischen ihm und dem Verein passt. Der Mann, der den Fans in Köln wirklich Mut macht, ist aber natürlich der Trainer selbst. Seit Steffen Baumgart beim Effzeh das Sagen hat, spielt die Mannschaft offensiven und attraktiven Fußball, teilweise völlig unabhängig vom auf dem Platz stehenden (beziehungsweise sprintenden und flankenden und ackernden) Personal. Verliert Baumgart nicht seinen Drive, muss man sich um seine Mannschaft keine großen Sorgen machen.
Was nicht?
Mit Jonas Hector und Ellyes Skhiri haben zwei der vier besten Spieler (Kainz und Uth sind geblieben) den Verein verlassen. Wie gut sie eigentlich waren, dürfte man erst jetzt merken, da sie nicht mehr da sind. Zumal Hector als Identifikationsfigur und Mann klarer Worte auch Abseits des Platzes enorm wichtig war. Zwar wurden für beide Spieler Ersatzleute verpflichtet, doch Jacob Christensen und Leart Paqarada müssen erstmal nachweisen, dass sie in der Bundesliga bestehen können. Gelingt das nicht, muss sich der 1. FC Köln eher nach unten als nach oben orientieren.
Mit dieser Skandal-Schlagzeile berichtet die BILD in vier Wochen über den Verein:
Hup Hup, beiseite! Jetzt nimmt das Baumkart richtig Fahrt auf! (Dazu eine miese Montage von Baumgart im Gokart)
Das 11FREUNDE-Orakel:
Der 1. FC Köln ist unter Steffen Baumgart zu stabil, um unten reinzurutschen, mit dem Abstieg hat die Mannschaft nichts zu tun. Und selbst wenn wir ein schlechteres Gefühl in Bezug auf das Team hätten, würden wir uns nicht trauen, das an dieser Stelle zuzugeben – wir wollen schließlich keinen demütigenden Baumgart-Anschiss riskieren. Aber, und für diese Prognose nehmen wir jetzt all unseren Mut zusammen: Für die erste Tabellenhälfte fehlt es im Kader an Qualität und an Breite. Wir tippen: Platz 12.
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